Zwischen Spielspaß und Glücksspiel: Wie Lootboxen und Co Videospiele verändern
Lootboxen sind Beutekisten, die mit virtuellen Gegenständen per Zufallsgenerator gefüllt sind. Es kann sich einerseits um Gegenstände handeln, die für Vorteile in einem Game sorgen, beispielsweise eine Rüstung, Waffen, Medizin oder Rohstoffe. Im Gameklassiker FIFA kann das, analog zu den Panini Bildern, ein Fussballstar fürs eigene Team sein.
In den Niederlanden wurde dieses Verbot dann jedoch durch das oberste Verwaltungsgericht aufgehoben, sodass nunmehr der Gesetzgeber erneut einen Gesetzesentwurf zum Verbot plant. Der geringe Wert einer Transaktion wird von den Anbietern als Argument gegen die Eigenschaft als Glücksspiel angeführt. Hier muss jedoch Beachtung finden, dass auch ein Lotto-Schein bereits mit einem Einsatz von 1,00 EUR gekauft werden kann. Die Schwelle, ab der eine nach der Definition relevante Bezahlung erfolgt, ist daher niedrig anzusetzen. Weiterhin muss auch die Summe der Transaktionen im Wege einer Gesamtbetrachtung berücksichtigt werden.
Diese Währung wiederum kann vorher mit echtem Geld gekauft werden. In Bezug auf In-App-Käufe und Lootboxen müssen Spiele, die Kaufanreize und glücksspielähnliche Elemente enthalten,entsprechend gekennzeichnet werden. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat 2023 ihre Prüfkriterien zur Altersfreigabe von Videospielen an den Jugendschutz angepasst.
Rechtliche Entwicklungen und Regulierung weltweit
Die geladenen Gäste waren Fabian Gramling von der CDU/CSU Bundestagsfraktion und Marcel Hafke aus dem Landtag Nordrhein-Westfalen (FDP), der auch als Sprecher der Kinderschutzkommission in NRW fungiert. In einer Zeit, in der die Gamingwelt weiterwächst, ist es entscheidend, einen Weg zu finden, der sowohl für die Industrie als auch für die Spieler von Vorteil ist. Ähnlich dazu stehen In-Game-Käufe, bei denen Spieler echtes Geld für virtuelle Güter oder Vorteile ausgeben können. Diese Monetarisierungsmodelle haben sich zu lukrativen Einnahmequellen für die Gamingindustrie entwickelt. Die Gamingwelt hat sich in den letzten Jahren nicht nur durch innovative Technologien und fesselnde Spiele weiterentwickelt, sondern auch durch neue Monetarisierungsmodelle, die mitunter kontrovers diskutiert werden. Lootboxen und In-Game-Käufe sind dabei zu Schlüsselbegriffen geworden.
Im ersten Halbjahr 2018 gaben deutsche Gamer beeindruckende 866 Millionen Euro für In-Game-Käufe aus – das ist nun fast sechs Jahre her. Ein beträchtlicher Teil dieser Ausgaben dürfte schon damals auf den Erwerb von sogenannten Lootboxen entfallen sein. Besonders jugendliche Spieler investieren in diese virtuellen Kisten, um die Chance auf wertvolle Gegenstände zu ergreifen. Allerdings besteht auch das Risiko, dass sie lediglich wertlosen Inhalt erhalten. Von vielen Experten wird der Kauf von Lootboxen als vergleichbar mit Glücksspiel angesehen.
Vodafone: neue Tarif-Generation bietet bis zu 280 GB Datenvolumen
In einigen Ländern und Regionen wurden bereits Gesetze erlassen, um den Einsatz von Lootboxen einzuschränken oder zu regulieren. Die Diskussion über die Ethik und die Auswirkungen von Lootboxen in Videospielen hält jedoch weiterhin an. Eine britische Untersuchung von Close und Lloyd (2021) beschäftigt sich mit dem Phänomen der Lootboxen und der Konvergenz von Spiel- und Glücksspielelementen.
Viele Experten fordern daher eine strengere Alterskontrolle für Spiele mit Glücksspielelementen sowie eine bessere Aufklärung von Eltern und Jugendlichen. Er ist zertifizierter Experte für Krisenkommunikation & Cybersecurity; zudem Autor sowohl in Fachzeitschriften als auch in einem renommierten StPO-Kommentar zum IT-Strafprozessrecht sowie zur EU-Staatsanwaltschaft. Als Softwareentwickler ist er in Python zertifiziert und hat IT-Handbücher geschrieben. 1 Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) liegt ein Glücksspiel vor, wenn der Spieler für den Erwerb einer Gewinnchance einen Einsatz leistet und die Entscheidung über Gewinn oder Verlust überwiegend vom Zufall abhängt. Aufgrund der europarechtlichen Regelungen zum Verbraucherschutz ist es aber jedenfalls möglich, dass auch in Deutschland Rückforderungsansprüche der Betroffenen durch die Gerichte bestätigt werden.
- Dies demokratisiert den Zugang zu Gaming und ermöglicht es auch Spielern mit geringem Budget, aktuelle Titel zu spielen.
- Während die Gaming-Industrie weiterhin innovative Mechaniken einführt, die den Reiz des Glücksspiels wecken, müssen auch rechtliche und ethische Standards mit dieser Entwicklung Schritt halten.
- Der Erfolg und zugleich die Kritik am System der Lootboxen ist ihre Unvorhersehbarkeit.
Spieler sollten sich bewusst sein, dass Lootboxen zwar rechtlich nicht immer als Glücksspiel eingestuft werden, aber dennoch finanzielle und soziale Risiken bergen können. Lootboxen, virtuelle Beutekisten in Videospielen, haben in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Sie bieten Spielern zufällig generierte virtuelle Gegenstände, die von rein kosmetischen Veränderungen bis zu spielentscheidenden Vorteilen reichen können.
Dies wäre ausgeschlossen, wenn der Inhalt der Lootbox keinen Wert hätte oder der Wert sicher geringer wäre als ihr Kaufpreis. Das enthaltene Item hat aber nur einen Wert, wenn es auch verkauft werden kann; anderenfalls hat es nur einen ideellen (Spiel-)Wert. Der Publisher Valve erreichte mit dem Titel Counter Strike Global Offensive im Jahr 2023 weltweit 359,6 Millionen verkaufte Lootboxen mit einem Gesamtwert von 980 Millionen US-Dollar.
Diese Spiele nutzen eine Reihe von psychologischen Tricks, um die Nutzenden zu mehr Mikrotransaktionen zu bewegen4. Ein eindrückliches Beispiel dafür, zu was dies führen nv casino kann, ist das F2P PC-Game Lost Ark, welches Anfang 2022 erschien. Ein neues vollwertiges P2P PC-Game kostet nicht mehr als 80.- CHF.
Meist musst du in den Apps diese Glücksspiele verwenden, um weiterzukommen oder um Wartezeiten zu verkürzen. Hier geht es darum, begehrte Münzen zu bekommen, um im Spiel voranzuschreiten oder eben Dinge zu kaufen. Entweder wartest du oder du kaufst dir für Echtgeld weitere Runden am Spieleautomat. Diese Kisten enthalten meistens ästhetische Verbesserungen wie zum Beispiel Kleidungsstücke für Spielfiguren, sie können aber auch Inhalte enthalten, die einen im Spiel weiter bringen oder einen Vorteil verschaffen. Letztes nennt sich Pay-to-win-Prinzip, bei dem Menschen schneller gewinnen, die innerhalb des Spiels viel zahlen. Meistens können die Boxen mit einer Währung erworben werden, die nur im Spiel existiert.
Pay to Progress und Lootboxen kennt man hauptsächlich aus Smartphone-Games wie Clash of Clans, Farmville oder Candy Crush. Es gab sie aber auch immer schon auf anderen Plattformen, und Vermarkter von PC- und Konsolen-Spielen haben den Erfolg des Geschäftsmodells inzwischen auch wiederholt. Durch Kampagnen und transparente Informationen können Spieler besser verstehen, wie Lootboxen und ähnliche Mechaniken funktionieren, sodass sie selbstbewusst Entscheidungen treffen können. Besonders für Eltern ist es wichtig, über die möglichen Gefahren solcher Spielelemente informiert zu sein, um jüngere Spieler besser schützen zu können.
Dies hat zu Diskussionen geführt, ob Lootboxen als Glücksspiel eingestuft werden sollten oder nicht. Im Vergleich zu Online-Casinos gibt es jedoch Unterschiede, da Lootboxen meistens nur virtuelle Gegenstände enthalten und nicht in echtes Geld umgewandelt werden können. Trotzdem gibt es Bedenken bezüglich Transparenz und Jugendschutz, da viele Lootboxen für Minderjährige zugänglich sind.
Lootboxen waren für viele ältere Menschen, Eltern und auch die Politik lange Zeit Terra incognita. So machten Berichte der ARD (“Die Story im Ersten”) und diversen anderen Medien deutlich, dass Gefahren beim “Vertriebsmodell Lootbox” bestehen. In Belgien und den Niederlanden wurden Lootboxen in gewissen Spielen bereits als illegales Glücksspiel eingestuft und verboten. Die Spielehersteller mussten die Lootboxen aus ihren Spielen entfernen oder für mehr Transparenz sorgen. In den USA wurde ebenfalls ein Gesetzesentwurf präsentiert, welcher Lootboxen als Glücksspiel ansieht und daher in Games verbieten will. Die Lootboxen sind für die Gameindustrie ein Geschäftsmodell, das sich ausbezahlt.
Der Spielwert und Nutzen der enthaltenen Lootbox-Inhalte kann dabei sehr variieren. Wer es auf besonders seltene Items abgesehen hat, benötigt sehr viel Geduld, Geld und etwas Glück. Das britische Marktforschungsunternehmen Juniper Research (von 2021) schätzte, dass der globale Umsatz mit Lootboxen in Spielen wie Candy Crush oder Call of Duty bis 2025 auf rund 20 Milliarden US-Dollar steigen könnte. Im Jahr 2023 steigerte sich der Umsatz von Spiele-Apps für Smartphones und Tablets laut dem Verband der deutschen Games-Branche um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon machten allein In-App-Käufe 98 Prozent des gesamten Umsatzes aus.
Dass aber alle Publisher diesen Weg für ganz Europa ohne politischen Druck einschlagen, gilt als eher unwahrscheinlich. Publisher wie EA bestreiten das und bezeichnen die Lootboxen als eine Art Überraschung im Spiel. Auch bemühen sie sich in Bezug auf Deutschland sehr darum, dass die gesetzliche Lage so bleibt, wie sie gerade ist. Der Verband der Deutschen Games-Branche unterstützt das mit einem Positionspapier. Deutschland ist in Europa eines der umsatzstärksten Länder für die Gaming-Industrie. “FIFA Ultimate Team” (FUT) ist ein beliebter Spielmodus in der FIFA-Videospielserie, die von EA Sports entwickelt wurde.